Der langersehnte Sommer bringt für die meisten Menschen Freude und Entspannung. Doch für Millionen von Betroffenen bedeuten die ersten intensiven Sonnenstrahlen den Beginn einer quälenden Zeit. Die Sonnenallergie – medizinisch als polymorphe Lichtdermatose bezeichnet – führt zu juckenden Hautausschlägen, Rötungen und Bläschen, die den Sommergenuss erheblich trüben können. Statt sorgloser Stunden im Freien beginnt für Betroffene ein kompliziertes Verhältnis zur Sonne, das den Alltag deutlich einschränken kann.
Die gute Nachricht ist, dass wirksame Schutzmaßnahmen und Behandlungsmethoden existieren, die ein Leben mit Sonnenallergie deutlich erleichtern. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie die typischen Symptome erkennen, welche Strategien tatsächlich helfen und wie Sie trotz Sonnenallergie die warme Jahreszeit genießen können.
Was genau ist eine Sonnenallergie und wie erkennt man sie?
Entgegen der landläufigen Bezeichnung handelt es sich bei der Sonnenallergie nicht um eine klassische allergische Reaktion. Vielmehr spricht man von einer Überempfindlichkeit der Haut gegenüber UV-Strahlung. Der Körper reagiert dabei auf die Lichteinwirkung mit einer Entzündungsreaktion, als ob es sich um einen schädlichen Eindringling handeln würde.
Die typischen Symptome entwickeln sich meist innerhalb weniger Stunden nach dem Sonnenkontakt:
- Juckender, rötlicher Hautausschlag
- Kleine Bläschen oder Knötchen
- Schwellungen und Rötungen
- Brennen und unangenehmes Spannungsgefühl
- In manchen Fällen leichtes Fieber und Unwohlsein
Besonders betroffen sind häufig Bereiche, die nach der Winterzeit zum ersten Mal wieder intensiver Sonne ausgesetzt werden: Dekolleté, Schultern, Arme und Gesicht. Interessanterweise bleiben Hautpartien, die regelmäßig der Sonne ausgesetzt sind – wie Hände oder Gesicht – oft verschont.
Der Dermatologe Dr. Michael Häberle erklärt: „Die polymorphe Lichtdermatose ist keine echte Allergie. Vielmehr handelt es sich um eine Unverträglichkeitsreaktion, bei der das Immunsystem auf bestimmte, durch UV-Licht veränderte Strukturen in der Haut reagiert. Dies führt zu den charakteristischen Entzündungsreaktionen.“
Wussten Sie schon?
Von einer Sonnenallergie sind etwa 10-20% der Bevölkerung in Mitteleuropa betroffen, wobei Frauen deutlich häufiger darunter leiden als Männer. Bei vielen Betroffenen tritt die Reaktion besonders zu Beginn des Sommers auf und verbessert sich mit zunehmender UV-Exposition – ein Phänomen, das als „Härten der Haut“ bezeichnet wird.
Ursachen und Auslöser: Warum reagiert die Haut so empfindlich?
Die genauen Ursachen für die Entstehung einer Sonnenallergie sind wissenschaftlich noch nicht vollständig geklärt. Forscher gehen jedoch von einem Zusammenspiel verschiedener Faktoren aus, die das Risiko erhöhen können:
Eine genetische Veranlagung scheint eine wichtige Rolle zu spielen. Wenn in der Familie bereits Fälle von Sonnenallergien aufgetreten sind, ist das eigene Risiko ebenfalls erhöht. Zudem beobachten Mediziner einen Zusammenhang mit hormonellen Faktoren, was die höhere Betroffenheit von Frauen erklären könnte.
Als Hauptauslöser gilt die UVA-Strahlung, die tief in die Haut eindringt und dort chemische Veränderungen hervorruft. Bei empfindlichen Personen erkennt das Immunsystem diese veränderten Hautbestandteile fälschlicherweise als fremd und löst eine Abwehrreaktion aus. Interessanterweise können auch bestimmte Medikamente, Kosmetika und Pflegeprodukte als sogenannte Photosensibilisatoren wirken und die Lichtempfindlichkeit zusätzlich verstärken.
„Viele meiner Patienten bemerken, dass ihre Symptome besonders stark auftreten, wenn sie innerhalb kurzer Zeit intensiver Sonnenstrahlung ausgesetzt sind – etwa im ersten Urlaub nach dem Winter“, berichtet Dermatologin Dr. Christine Weber. „Dies deutet darauf hin, dass die plötzliche, ungewohnte UV-Belastung das Immunsystem überfordert und zu einer überschießenden Reaktion führt.“
Die besten Schutzstrategien für den Alltag mit Sonnenallergie
Für Menschen mit Sonnenallergie ist ein durchdachtes Schutzkonzept entscheidend, um Symptome zu lindern oder ganz zu vermeiden. Die folgenden Strategien haben sich in der Praxis bewährt:
Sonnenschutzmittel richtig auswählen und anwenden
Die Wahl des richtigen Sonnenschutzmittels ist für Betroffene einer Sonnenallergie besonders wichtig. Experten empfehlen speziell für empfindliche Haut entwickelte Produkte mit einem hohen Lichtschutzfaktor (LSF 30-50+), die sowohl gegen UVA- als auch UVB-Strahlen schützen. Besonders geeignet sind mineralische Sonnenschutzmittel mit Zink oder Titandioxid, da diese die Strahlen auf der Hautoberfläche reflektieren, anstatt sie chemisch zu filtern.
„Tragen Sie den Sonnenschutz großzügig auf und wiederholen Sie das Eincremen alle zwei Stunden sowie nach dem Schwimmen oder Schwitzen“, rät Dr. Weber. „Ein häufiger Fehler ist die zu sparsame Anwendung – für den ganzen Körper benötigt ein Erwachsener etwa 30-40 ml Sonnencreme, also ungefähr die Menge eines Schnapglases.“
Textiler Sonnenschutz und Verhaltensanpassung
Neben Sonnenschutzmitteln bietet Kleidung einen zuverlässigen Schutz gegen UV-Strahlung. Mittlerweile gibt es spezielle UV-Schutzkleidung mit UPF-Werten (Ultraviolet Protection Factor) von 40 oder höher, die besonders wirksam schützt. Aber auch normale, dicht gewebte Stoffe in dunklen Farben sowie breitkrempige Hüte und Sonnenbrillen mit UV-Filter tragen wesentlich zum Schutz bei.
Ein angepasstes Verhalten im Alltag ist ebenso wichtig:
- Meiden Sie die intensive Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr
- Suchen Sie regelmäßig Schatten auf
- Gewöhnen Sie Ihre Haut langsam an die Sonne (Lichthärtung)
- Beachten Sie, dass auch bei bedecktem Himmel bis zu 80% der UV-Strahlung durchdringen kann

Medizinische Behandlungsmöglichkeiten bei akuten Beschwerden
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen können Symptome einer Sonnenallergie auftreten. In diesem Fall stehen verschiedene Behandlungsoptionen zur Verfügung, die Linderung verschaffen können:
Bei akuten Beschwerden helfen kühlende Umschläge mit Wasser oder speziellen Gels, um die Haut zu beruhigen und den Juckreiz zu lindern. Antihistaminika – sowohl in Tablettenform als auch als Creme – können die allergischen Reaktionen unterdrücken und den Juckreiz deutlich reduzieren. Bei stärkeren Entzündungen verschreiben Ärzte häufig kortisonhaltige Cremes, die jedoch nicht über längere Zeiträume angewendet werden sollten.
„Für Patienten mit regelmäßig wiederkehrenden, schweren Sonnenallergien kann eine prophylaktische Lichttherapie sinnvoll sein“, erklärt Dr. Häberle. „Dabei wird die Haut unter medizinischer Aufsicht schrittweise an UV-Strahlung gewöhnt, was zu einer besseren Toleranz führen kann. Diese Lichthärtung sollte idealerweise 4-6 Wochen vor der intensiven Sonnenperiode beginnen.“
In besonders hartnäckigen Fällen können auch systemische Medikamente wie niedrig dosierte Kortisontabletten zum Einsatz kommen, allerdings nur unter strenger ärztlicher Kontrolle und für begrenzte Zeiträume.
Bewährte Hausmittel zur Linderung
- Quarkwickel: Kühlen und beruhigen die gereizte Haut
- Aloe Vera Gel: Wirkt entzündungshemmend und feuchtigkeitsspendend
- Schwarztee-Umschläge: Die enthaltenen Tannine wirken entzündungshemmend
- Hafermehl-Bäder: Lindern Juckreiz und beruhigen die Haut
Prävention durch Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel
Ein interessanter Ansatz zur Prävention von Sonnenallergien ist die Unterstützung des körpereigenen Sonnenschutzes durch gezielte Ernährung und ausgewählte Nahrungsergänzungsmittel.
Verschiedene Studien deuten darauf hin, dass bestimmte Nährstoffe die Haut von innen schützen können. Besonders Antioxidantien wie Betacarotin (Vorstufe von Vitamin A), Vitamin C und E sowie Lycopin können freie Radikale neutralisieren, die durch UV-Strahlung entstehen. Eine Ernährung reich an buntem Obst und Gemüse liefert diese Stoffe auf natürliche Weise.
„Einige meiner Patienten berichten von positiven Erfahrungen mit der Einnahme von Carotinoid-Präparaten wie Betacarotin oder Lycopin, die etwa 2-3 Monate vor der Sonnenperiode begonnen werden sollte“, berichtet Dr. Weber. „Auch Polypodium leucotomos, ein Extrakt aus einem südamerikanischen Farn, zeigt in Studien vielversprechende Ergebnisse bei der Reduzierung von Lichtdermatosen.“
Dennoch betonen Experten, dass diese Maßnahmen den klassischen Sonnenschutz durch Cremes und Kleidung keinesfalls ersetzen, sondern nur ergänzen können. Vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sollte immer Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden, besonders da einige Präparate wie Betacarotin bei Rauchern das Lungenkrebsrisiko erhöhen können.
Mit Sonnenallergie leben: Psychologische Aspekte und Lebensqualität
Die psychische Belastung durch eine Sonnenallergie wird häufig unterschätzt. Gerade in den Sommermonaten, wenn soziale Aktivitäten oft im Freien stattfinden, können Betroffene sich ausgegrenzt oder in ihrer Lebensqualität erheblich eingeschränkt fühlen.
„Viele meiner Patienten beschreiben ein Gefühl der Isolation, wenn sie Einladungen zu Strandbesuchen, Gartenfeiern oder anderen Outdoor-Aktivitäten absagen müssen“, erklärt die Psychologin Maria Schneider, die auf die Begleitung von Menschen mit chronischen Hauterkrankungen spezialisiert ist. „Zudem können die sichtbaren Hautveränderungen zu Unsicherheiten im sozialen Kontakt führen.“
Für einen positiven Umgang mit der Erkrankung können folgende Strategien hilfreich sein:
- Offene Kommunikation mit Freunden und Familie über die Einschränkungen
- Frühzeitige Planung von Aktivitäten mit Sonnenschutzmöglichkeiten
- Suche nach Alternativen (Indoor-Aktivitäten oder Aktivitäten in den Morgen- und Abendstunden)
- Austausch mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppen oder Foren
„Es ist wichtig zu verstehen, dass eine Sonnenallergie kein unabwendbares Schicksal ist, das den Sommer ruiniert“, betont Dr. Häberle. „Mit dem richtigen Management können die meisten Betroffenen trotz ihrer Empfindlichkeit die warme Jahreszeit genießen – es erfordert lediglich mehr Planung und Vorsichtsmaßnahmen.“
Die gute Nachricht ist: Bei vielen Patienten nimmt die Intensität der Sonnenallergie mit den Jahren ab, besonders wenn konsequente Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Zudem verbessert regelmäßiger, vorsichtiger Kontakt mit der Sonne die Toleranz der Haut – ein Phänomen, das als Hardening bezeichnet wird und von Medizinern gezielt in der therapeutischen Lichthärtung eingesetzt wird.
Eine Sonnenallergie stellt zwar eine Herausforderung dar, muss aber nicht zu einem vollständigen Verzicht auf Sonnenlicht und Sommeraktivitäten führen. Mit dem richtigen Schutzkonzept, angepasstem Verhalten und gegebenenfalls medizinischer Unterstützung können Betroffene ihre Lebensqualität deutlich verbessern. Entscheidend ist ein proaktiver Umgang mit der Erkrankung – vom richtigen Sonnenschutz über die schrittweise Gewöhnung der Haut bis hin zur gezielten Behandlung akuter Symptome.
Wenn Sie unter den typischen Anzeichen einer Sonnenallergie leiden, sollten Sie einen Dermatologen aufsuchen, um die Diagnose zu sichern und einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen. Denn manchmal können sich hinter den vermeintlichen Symptomen einer Sonnenallergie auch andere Hauterkrankungen verbergen, die einer speziellen Therapie bedürfen.

MOIN IHR LIEBEN!
Mein Name ist Casey ich komme ursprünglich aus Galway, Irland und lebe seit 13 Jahren in Deutschland.
Seit dem Beginn meines Studiums der Bewegungs- und Sportwissenschaft an der U.H. und meiner Tätigkeit als Personal Trainerin nenne ich Hamburg mein Zuhause.
Ich möchte Euch hier die besten Tipps und Lifehacks rund um die Themen intensives (Kraft-)Training, smarte und effektive Ernährung sowie sportlichem Lifestyle mit auf den Weg geben! Mit viel Schweiß, Herzblut und Liebe für euren Körper könnt ihr fast alle klar-abgesteckten Ziel erreichen! Stay focused!
Für euch Mädels wird es hier eine Extra-Sektion mit dem Titel „Sport für Frauen“ geben! Seid gespannt!
Alles Liebe, eure Casey! <3